Operation Kandahar 6
262000AAPR24
T.A.K.S.
50°40’04.5″N 14°54’14.6″E
Eingebettet in die Charlie Kompanie war wir als TAKS dieses Mal mit vielfältigeren Aufgaben betreut. Als eigenständiger Zug starteten wir dieses Jahr mit der ersten Nachtmission als aufklärendes Element zur Sicherung des nordwestlichen Geländebereichs. So begaben wir uns entlang der Hanglagen langsam im Schutz der Nacht zum angepeilten Zielpunkt. Dabei machte sich bezahlt, was wir bereits in vorangegangenen Trainings geprobt hatten. Unsere mittlerweile weitläufige Nachtkampf-Fähigkeit und stetig trainierte Nacht-Beweglichkeit ermöglichten uns ein rasches jedoch bedachtes Vorgehen. Bereits 30min vor geplantem Eintreffen besetzten wir den Zielpunkt und verteilten unsere Sicherungsbereiche. Es dauerte nicht lang, bis wir Feindkontakte ausmachen konnten. Aufgrund der Dichte des Waldes sowie der vorliegenden Lichtverhänltnisse gestaltete sich die eindeutige Identifizierung jedoch selbst mit Hochleistungs-Technik als herausfordernd. Wir ließen den vermuteten Feind somit weit bis an unsere Linien heranrücken bevor wir den Feuervorbehalt auflösten.
Die ersten Scharmützel waren schnell vorbei und der Feind geschlagen. Jedoch bahnte sich mit nachrückenden Truppen ein Hauptkampfszenario an. In der Zwischenzeit Rückten vom Kommando entsandte eigene Kräfte auf der Straße unter uns weiter vor und stellten sich dem Feind mit ECHO in Kompaniestärke. Wir blieben geduldig auf unserer Position und schützten die Flanke des Vorstoßes. Im Verlaufe dieses Gefechts erreichte uns auch auf unserer Höhe unverhofft die womöglich desorientierte DELTA Kompanie. Unglücklicherweise schossen diese uns in den Rücken bzw. auf unsere rückwärtigen Sicherungstruppen. Nach kurzem Schusswechsel beendete das Brüll-O-Phon die Situation und wir ließen Delta an uns vorbeiziehen, damit diese ECHO am Hang entlang folgen konnten. Einige Durchbruchsversuche des Feindes an unübersichtlichen Stellen konnten wir schnell abfangen und unterbinden. Nachdem die Hauptkampflinie erfolgreich von ECHO weiter nördlich geschoben wurde fuhr sich jedoch die Situation fest. Einige feindliche Fahrzeuge hinterließen eine unklare Situation über den Status der Bekämpfung und somit wurden wir zur Unterstützung gerufen. Zu dem Zeitpunkt war uns jedoch nicht klar, dass inzwischen Delta beachtlich dezimiert wurde und so bargen wir erst einmal einige Kräfte von Delta während der Feind mit Sperrfeuer gebunden wurde. Neu formiert riss zwischenzeitlich jedoch der Kontakt zu ECHO ab und wir erspähten massive Verstärkungen des Feindes, weil die Lichter und Thermalsignaturen, auf die wir wie auf dem Rummel schossen mittlerweile nicht mehr weniger, sondern jetzt immer mehr wurden. Das betreffende Fahrzeug, welches weiter unsere Stellungen beschoss, schien unempfindlich gegen 7 aufeinanderfolgende AT Angriffe trotz sichtbarer Treffer zu sein. Da ein Ausweichen durch Feuerverlagerung dieses unzerstörbaren Fahrzeuges unmöglich wurde und unsere Munition ausging, sammelten wir uns zu einem letzten Sturmangriff, denn angeforderte Unterstützung traf nie ein. Es kam, wie es kommen musste. Ein heroischer, aber sinnloser Akt beendete damit unsere erste Mission auf der Kandahar.
Am nächsten Morgen sammelten wir uns in der Früh zur nächsten Mission. Leider lies die Befehlsausgabe der Kompanie sehr lange auf sich warten jedoch bekamen wir dadurch eine Fahrzeugverlegung spendiert. Mit gesammelten Kräften begaben wir uns zur entgegengesetzten Geländegrenze über die Hauptstraße als Fahrzeugkolonne. Dort abgesessen drangen wir in das Einsatzgebiet ein und bahnten unseren Weg zu befohlenem OP. Nach etlichen Höhenmetern erreichten wir eine gute Operationsbasis und sicherten diese nebst Flagge für die vorgegebene Zeit. Anrückende Feinde beobachteten wir lange, intervenierten jedoch nur im Notfall. Einen Versuch des Feindes uns über eine benachbarte Hügelkette in die Flanke zu fallen, wurde durch bedachten Truppeneinsatz unsererseits zerschlagen. Verstärkt wurden wir durch eine Teile der Echo Kompanie, sodass wir auch einige wenige Spähaufträge von diesem Punkt auslösen konnten.
Wir begaben durch einen Folgeauftrag des Kommandos gemeinsam mit Echo dann wieder tiefer in das Tal um die mittlere Wahdy-Road zu sichern, bzw. die Zielpunkte entlang dieser Straße zu halten oder ggf. einzunehmen.
An Punkt 27 angekommen sicherten wir erfolgreich den Bereich und ließen zwischenzeitlich Echo vorangehen. Bei der Weiterreise auf Punkt 28 stellte sich jedoch ein überlegener Feind am Hang mit Maschinengewehrfeuer uns in den Weg. Überrascht von der Situation, da sich laut Kommando eigene Kräfte dort befinden sollten verteilten wir uns schnell in dem Gebiet und versuchten unsere Verluste in Grenzen zu halten. Durch Koordinationsschwierigkeiten verloren wir jedoch eine empfindliche Anzahl an Kämpfern. Schnell formte sich aus den Übriggebliebenen ein kleiner Trupp mit dem eigens gesetztem Spezialauftrag, dem Feind über einen Kletterhang in die rechte Flanke zu fallen. Und so begann der Kletterspaß. Glücklicherweise befanden sich die Feinde sowie unsere Kompanien noch weiter im Feuerkampf zwischen Tal und Hang, sodass die Lautstärke unser Klettern übertönt hat. Oben auf dem Hang angekommen, erspähten wir aus unserer Flankenposition heraus die Stärke des Feindes. Mehr als 50 Feindkräfte standen da vor uns mit den Rücken zu uns gerichtet. Natürlich nutzen wir die Situation, jedoch waren wir mehr auf Eigenschutz gegenüber den nachrückenden Feinden bedacht, denn auf pure Abschüsse. Wir wollten die Position sichern. Nicht episch draufgehen. Mittlerweile drückte Echo mit weiterer Verstärkung unbarmherzig den Hang hinauf und schoben die Feinde in unser Feuer. In diesem Kreuzfeuer vernichteten wir die Feindliche Einheit bis auf ein paar flüchtende Einheiten. Nach Beendigung des Gefechts erging jedoch aus dem HQ der Befehl den flüchtenden Feind bis zur nächsten Position zu verfolgen. Das war ein Fehler, denn der Feind hatte auf dem schmalen Kamm, auf dem wir uns bewegten einen strategisch schlauen Hinterhalt gelegt. Somit wurde unser Zug in Kombination aus unübersichtlichen Winkeln, schmalen Gelände und Verwirrung dann doch noch aufgerieben. Es ist unbekannt, ob die nachrückenden Verstärkungen die Position halten oder sogar den feind zurückdrängen konnten.
Wir bereiteten uns nach dieser Mission am Nachmittag auf unsere nächste Nachtmission vor. Gegen 2200 starteten wir zu Fuß mit dem Auftrag weit nördlich vorzudringen und die Endlichen Feldlager auszuspähen. Dabei gingen wir sehr bedacht vor und umgingen aufgeklärte Feinde großräumig. Wir erreichten sowohl das Feindliche Feldlager, welches wir durchquerten. Beim Verlassen des Lagers wurden wir durch zurückkehrende Feindkräfte die „Hit“ waren aufgeklärt, da wir sehr nah am Wegesrand saßen. Magischerweise respawnten diese Feindkräfte weit vor ihrem Feldlager direkt hinter uns, um uns in den Rücken schießen zu wollen. Wir wichen jedoch schnell und per Überschlagenem Vorgehen und Feuerschutz erfolgreich und ohne Verluste aus. Als nächstes erreichten wir Kandahar und durch spähten dort noch einmal die Lage aus, bevor wir uns wieder zurück auf dem Weg zur Basis machten. Auf dem Rückweg nahmen wir noch an ein paar Schießereien mit Taliban Teil und schossen noch den ein oder anderen befreundeten Trupps den Weg frei. Wieder angekommen in der Basis nutzen wir die Gelegenheit unser neues Mitglied ALEX unter Sternenhimmel und alten TAKS Traditionen gebührend in unser Team TPS/TAKS aufzunehmen.
Mittlerweile 0200 Nachts, beschlossen wir die Kandahar für dieses Jahr entspannt ausklingen zu lassen, da sowieso keine weiteren Befehle anstanden und auch weitestgehend die Gefechte beendet waren.
Bis zur nächsten Kandahar.