Operation Borderwar 9, Callsign: Dogs of War

 

Bělá pod Bezdězem, former Czech Republic 50°31’47.3″N 14°46’57.3″E
A.F.L-Miliz

„Lindiwe. Oh glorreiches Lindiwe. Ein Traum in Grün dafür zu sühn. Das ist mein Trumpf oh Lindiwe.“

Tja, keine Ahnung, was uns die Frohnatur von Autor damit sagen wollte, aber wir wurden selten so traditionsreich in einem Kampfgebiet begrüßt. Und da sind wir. Angekommen zum Milsim Event Borderwar die 9te. Noch ist uns das Wetter wohlgesonnen, doch dicke Wolken ziehen auch diesen April wieder über das Feld, wir werden sehen.
Diesmal wurden wir gerufen, um die Truppen der glorreichen Miliz von Lindiwe in Ihrem Bestreben zu unterstützen, den Zwist mit ihrem Nachbarland und dem an der Demokratie verkommenen Staatsapparat beizulegen. Diverse Propagandamedien behaupten zwar, das wundervolle Lindiwe sei selbst ein gescheiterter Staat und nur auf die Bodenschätze Nombekos aus – aber das sind alles nur Lügen der imperialistischen Mediendiktatur, sagt der „Red Scorpion“ der heldenhafte Anführer Lindiwes.

 

Donnerstag, 06.04.2017

Unserer Ankunft vorangegangen war eine kleine Frühjahrsoffensive unserer ruhmreichen Truppen. Infolge derer sich sowohl amerikanische Invasoren, der sogenannten MEF Taskforce 26, als auch UN-Beobachter in der Republik Nombeko breitmachten. Warum UN-Beobachter anwesend waren, war uns völlig schleierhaft, schließlich waren wir doch schon als Befreier und Kräfte der Vereinigung gekommen. Aber gut, da kann man nichts machen. Wir hofften nur, dass sie wenigstens die bösen Machenschaften der nombekischen Terrorregierung aufdecken würden und uns im Kampf gegen die Unterdrückung unterstützen, dazu wurden wir am provisorischen Flugplatz am ehemaligen Bela Motorland ins nombekische Territorium verlegt. Dank einer Beobachtermission der UN war uns ein sicheres Geleit mit LKWs bis zu unserem Grenzlager in Lindiwe garantiert. Waren also doch zu etwas nutze, die Blauhelm-Jungs.

So kamen wir also an, füllten unsere Papiere, sowie Studentenvisa Nombekos aus und verlegten bereits am frühen Nachmittag in das Lager der Miliz, der Armed Forces of Lindiwe. „Red Scorpion“ hatte bereits im Vorfeld den besten Platz in den fruchtbaren Wäldern Lindiwes reserviert um das Lager gebührend aufzuschlagen. Alle ausländischen Unterstüzungskräfte durften direkt an der Grenze ihre Lager errichten, sogar mit selbsterworbenen Utensilien. Also bauten wir unsere Tarps auf, welche uns nicht nur Schutz vor dem teils rauen Wetter der Region bewahren sollte. Sondern auch unsere Verbundenheit mit der Natur dieser wunderschönen Landschaft ausdrückte.
Nachdem unser Lager stand, reisten wir noch einmal über die Grenze nach Nombeko unter dem Schutz der UN-Beobachter aus, dank unserer Studentenvisa recht unbekümmert. Wir erreichten den Flugplatz unserer Einreise und erfuhren hier auch, dass dies wohl ein internationaler Einreisepunkt sein sollte und als Green-Zone galt. So viele verschiedene Nationalitäten, die da vor dem Duty-Free standen, ließen auch keinen Zweifel zu. Da wir aufgrund eines verspäteten Fluges noch auf Nachzügler von uns warteten konnten wir zwischenzeitlich den Basar erkunden. Wir sahen uns ein wenig um und genossen danach unter den letzten Sonnenstrahlen ein paar leckere regionale Spezialitäten.
In der Zwischenzeit machte sich von der sicheren Zone aus eine kleine Einheit von uns auf den Weg um ihre geheimdienstliche Tätigkeit aufzunehmen. Unsere zwei Intelligence Officers sicherten uns wichtige taktische Informationen, aus HUMINT sowie IMINT. Als dann unsere Profis wieder zurück waren und auch die Nachzügler in Nombeko angekommen waren, verlegten wir alle gemeinsam wieder in das Miliz-Lager in Lindiwe. Nach ein paar netten Diskussionsrunden und dem ein oder anderen Snack betteten wir uns zur Ruhe, denn die nächsten Tage sollten sehr anstrengend werden.

 

Freitag, 07.04.2017
Am nächsten Tag begaben sich unsere Gruppenführer zunächst zur Missions- und Lagebesprechung im Miliz-Kommando. Dort erfuhren Sie, wie unsere Mission für den Tag, sowie der Plan des „Red Scorpion“ aussehen sollte. Gegen 12.00 begannen wir offiziell mit der Operation Borderwar 9. Unter tosendem Beifall und voller Tatendrang rief „Red Scorpion“ zu den Waffen um Nombeko die Freiheit zu bringen!
Ein wichtiges Element dieses Planes stellte unsere Mission dar. Die Kräfte von TAKS sollten zunächst über den „Hunters Point“ durch das „Lion Territory“ zum „Mining Pit Saphire“ am „Diamond Mountain“ verlegen. Dort bestand unsere Mission darin, die örtlichen Mitarbeiter zur Arbeit zu motivieren und in Abstimmung mit lokalen PMCs der G.R.A. diese zu beschützen. Zumindest bis 16:00, dem Dienstschluss. Da ein Angriff aus Nombeko erwartet wurde und uns das Territorium unbekannt war, waren wir hierbei in besonderer Alarmbereitschaft.

Unser Marsch führte uns planmäßig an großen Truppenverbänden der Miliz vorbei, welche uns Flankenschutz geben sollten und später selbst weiter in Richtung Süden unser geliebtes Lindiwe absichern sollten. Bis zum „Mining Pit Saphire“ war es ein ruhiger Weg und wir gelangten ohne Probleme zu unserem Missionsziel. An der Mine angelangt verteilten wir uns erst einmal im Gelände um eine Sicherung vorzunehmen. Irgendetwas stank hier. Und es waren nicht die Überreste vom Frühstück. Keine Minenarbeiter, keine G.R.A.-Kräfte, nichts. Die Mine war verlassen, gar evakuiert, so schien es. Trotz der Verwirrung über die Lage bestand unsere Mission vorrangig darin, diese Mine vor feindlichen Übergriff zu beschützen – somit gruben wir uns ein.

Nach ein paar Minuten und ein paar unheimlichen Begegnungen mit Frischlingen, hörten wir dann herannahende Stimmen. Anscheinend aus Richtung „Blessed Hill“ im Süden. Vielleicht waren es endlich die Minenarbeiter, begleitet von der G.R.A. Faules Pack, mal wieder zu spät zur Arbeit. Aber als wir die ersten Beine unter dem Gestrüpp erspähen konnten, wunderten wir uns über die seltsamen Uniformen der Mitarbeiter. Schnell jedoch erkannten wir das Multicam und bald darauf auch die charakteristischen Helme der Taskforce 26. Diese Schweine! Haben unsere Minenarbeiter entführt und wollten nun unsere Mine einnehmen. Verbrecher!

Wahrscheinlich haben Sie die G.R.A. auch noch bestochen um in aller Ruhe uns eine Falle zu stellen! Doch anscheinend rechneten Sie nicht damit, dass wir bereits auf sie warteten. So laut, und plump, wie amerikanische Soldaten nun mal sein können, hörten wir sie bereits aus großer Entfernung. Sie liefen unserer Flankensicherung direkt vor die Läufe und einmal in Reichweite angekommen knatterten die Gewehre unserer Kameraden los. Da die Taskforce 26 die östliche Route genommen hat, konnten wir mit einer raschen Verlegung unserer südlichen Sicherung direkt die Flanke der Amis zerschießen. Sanitäter zerrten reihenweise getroffene Soldaten der Taskforce 26 zurück die Ostridges runter.

Schweigen. Wir hatten die erste Welle des Feindes zurückgedrängt. Doch nun war unser Überraschungsmoment dahin. Und jeder, der diese Amis kennt, weiß, da wo 20 sind, kommen 100 hinterher. So war es dann auch. Nach einer kurzen Pause um gesittet die eigenen Magazine zu wechseln bemerkten wir, wie der Feind über den Wald vor der „Tractor Factory“ im Osten vorrückte und uns mit einem großen Truppenkontingent umlief. Eigentlich sollten sich auf dieser Seite verbündete Truppen anderer Einheiten befinden um uns abzusichern. Aber die Taskforce 26 marschierte einfach durch den Wald ohne Gegenwehr. Es geschah, was geschehen musste – die Amis hielten inne, formierten sich, und drückten geschlossen in unsere östliche Flanke. Wir schafften es nur bedingt uns neu zu formieren um diese Flanke zu verstärken, denn die anderen Richtungen mussten auch gesichert werden, weil die Taskforce zur selben Zeit auch von der „Kong Road“ vorrücken konnte. Ein heftiges Feuergefecht entbrannte – eine scheinbar unaufhaltsame Front aus unzähligen Taskforce-Kräften drückte uns entgegen. Schnell mussten wir den östlichen Teil der Mine aufgeben um unsere eigenen Kräfte zu sichern und um auf eine vorteilhaftere Position auszuweichen. So verlegten wir Richtung Nord um uns wieder der Taskforce entgegen zu stellen. Mittlerweile befand sich auch ein verbündetes Fahrzeuggeschütz in der Mine, wurde jedoch schnell getroffen und ausgeschaltet. Somit war es nur noch eine schwere Straßensperre, nichts weiter.
Mehr und mehr unserer Kräfte wurden getroffen und verwundet, bevor wir uns ins Unterholz zurückzogen. Wo ist unsere Flankensicherung hin verdammt? Die versprochenen verbündeten Truppen blieben aus oder waren bereits aufgerieben. Wir waren auf uns allein gestellt, und wurden immer weniger. Unser Sanitäter hatte alle Hände voll zu tun während die Kugeln an uns vorbeiflogen. Mittlerweile wurde jedoch die Taskforce durch Miliz-Kräfte vom Lion Territory aus festgesetzt, sodass sie uns zumindest nicht mehr umklammern konnten. Ein schwacher Trost, denn die Taskforce hatte unsere Ausweichroute bereits abgeschnitten. Aber ausweichend über den „Diamond Mountain? “ Unbekanntes Gelände – unbekannte Feindkonzentration. Kommt nicht in Frage.

Rundum Eigensicherung einnehmen und die Sanitäter ihre Arbeit machen lassen. Dann wurde unser eigener Sani getroffen. Panik! Von wo – Südwesten? Noch mehr Taskforce? Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein. Wir feuerten verzweifelt den Fuß des Diamond Mountain entlang. „Hit“, „Hit“, „Cyka!!“, hörten wir aus der Richtung, ein Kugelhagel legte sich dicht in unsere Richtung. Irgendwann, mit den letzten Magazinen in den Gewehren, rief einer von uns „A!“, „F!“, „L!“. Er wiederholte es mehrfach, und immer lauter werdend, während die Kugeln um uns herum surrten. Dann rief er „ZEBRA!!!“ in der Hoffnung ein „Lion“ zurück zu bekommen. Denn sonst wären wir am Ende gewesen. – Keine Antwort, nur russisch klingende Laute. Dann noch einmal „A!“, „F!“, „L!“ begleitet von einem verzweifeltem „CEASE FIRE!“, „CEASE FIRE!“. Keine Antwort, die Kugeln flogen! Doch dann, in der Ferne ein „Cease fire“ auf der Gegenseite. Das Feuer hält inne. Es waren Miliz-Kräfte, die um den Diamond Mountain herum der Taskforce in den Rücken fallen wollten, aber nicht wussten, dass wir hier noch überlebt hatten. Und anstatt zu überlegen, schossen sie uns blindlinks in den Rücken. Oh Gott. Was für eine Sch***. Und was für ein Glück, dass sie es irgendwann einmal erkannt hatten. Die Bilanz dieser Peinlichkeit: 12 verletzte russische Miliz und 5 weitere Verletzte aus unserer Einheit.
Nachdem wir alle Verwundeten geborgen und alle Wunden versorgt hatten, zogen wir uns am Fuße des „Diamond Mountain“ zurück in Richtung „Lion Territory“. Der Regen hatte uns bereits völlig aufgeweicht. Die Knochen wurden schwerer, die Munition neigte sich dem Ende zu. Der Regen prasselte unaufhaltsam weiter und zehrte an den Nerven.

Leider konnten unsere Verbündeten nicht lange die östliche Flanke halten oder gar die Taskforce zurückdrängen. So dass auf unserem Rückzug die Kräfte der Taskforce 26 uns wiederholt die Flanke penetrieren konnten. Doch wir stellten uns mit letzten Kräften unserer kleinen Truppe dieser gewaltigen Überzahl entgegen. Leider auf Kosten unserer Verwundeten, die wir infolge dieses Ausweichgefechts auch verloren. Am Ende waren aus unserer 15 Mann starken Einheit 4 Überlebende geworden. Gezeichnet von Wind, Wetter und einer Übermacht aus Feinden. Letztendlich gaben wir auch den letzten Zipfel des Lion Territory auf und wurden bei unserem Ausweichen fast bis Hunters Point verfolgt. Aufgrund der wenigen verbliebenen Einheiten beschlossen wir uns zur Base zurück zu verlegen. Glücklicherweise formierten sich anscheinend gerade an der Base weitere Milizeinheiten für einen massiven Gegenschlag, da uns bei unserer Rückkehr große Verbände entgegenkamen.
Zurück im Lager erreichten wir unser Tarp und nutzten die übrige Zeit bis zum Abend zum Verpflegen und Aufmunitionieren. Wer konnte und wollte, wechselte noch die Kleidung um trocken in den abendlichen Einsatz zu starten. Gegen 20:00 Uhr wollten wir unsere Erfolge vom letzten Jahr wiederholen und nachts die Taskforce Basis stürmen. Wir bereiteten uns so gut vor, wie wir konnten. Lampen, Nachsicht, IR, Gesichtstarnung. Nach kurzer Missionsbesprechung machten wir uns auf den Weg. Jetzt kommt unsere Rache.
Leider war unser Weg gezeichnet von Morast und tiefen Wassergräben. Schon nach den ersten Metern zeigte sich, dass wir hierbei nur langsam vorankommen werden. Außerdem war dies anscheinend der Hauptweg durch Nombeko. Denn es herrschte reges Treiben, alle paar Minuten erschien ein Fahrzeug. Mal von vorn, mal von hinten. Um nicht aufzufliegen, betrachteten wir jedes Fahrzeug als Feindfahrzeug und verschwanden in den Büschen. So gestaltete sich der Weg aus einer Mischung Schlamm, und ständigem Ausweichen von Fahrzeugen. Einige dieser Ausweich-Situationen nutzten wir auch gleich als Horchposten um eventuelle Feindbewegungen in den umgebenden Wäldern aufzuklären. Doch in der Regel blieben die Kontakte dazu aus.

Oft kreuzten uns kleinere Patrouillen, die uns aber im Dickicht der Wälder nicht erkennen konnten. Ein größerer UN-Spähtrupp mit mehreren Fahrzeugen fuhr einmal an unserem Hochposten entlang und schien uns mit Hilfe seiner technischen Finessen aufgeklärt zu haben. Doch es kam zu keiner Eskalation. Die sogenannten Friedenswächter, wollten wohl keinen Ärger.
Später auf unserer Route bemerkten wir wieder einmal ein Fahrzeug welches sich verdächtig unserer Position von hinten näherte aber stehen blieb und dann die Richtung änderte und verschwand. Dabei wichen wir diesmal auf einen Weg aus, welcher in südwestlicher Richtung die Base der Taskforce umlaufen sollte. Plötzlich hörten wir Stimmen hinter unserer Formation. Die uns anscheinend anriefen. Dumm nur, dass wir den Code der Taskforce nicht kannten. Also nahmen wir die Beine in die Hand und versuchten so schnell es ging von den Stimmen Abstand zu nehmen. Leider mündete der Weg in einer großen Freifläche welche von Regen durchweicht, im faden regnerischem Mondlicht schimmerte und von vier Seiten mit Wald begrenzt war. Die unbekannten Stimmen näherten sich dennoch unentwegt und versuchten uns noch einmal anzurufen. Als wir uns in individuelle Stellungen begeben hatten und regungslos auf die Zurufe warteten, spannte sich die Situation immer mehr an. Wir antworteten nicht, so begannen die unbekannten wahrscheinlich Taskforce-Kräfte auf uns zu schießen. Langsame Einzelschüsse hallten durch die Nacht. Jeder mit ein paar Sekunden Abstand. Als wolle der Schütze die Umgebung abtasten, da er uns nicht erkennen konnte.

Als dann unser Gruppenführer, ob Zufall oder nicht, von einer Kugel getroffen wurde eröffneten wir als geschlossener Verband von 14 Schützen ein Sperrfeuer. Unter taktischen Zurufen zur Feuerverlagerung brach wahrscheinlich der Wille des oder der Schützen. Sodass sich die unbekannten Kräfte zurückzogen und wir ausweichen konnten.

Nach diesem kleinen Feuergefecht begaben wir uns auf eine vom Mondschein aufgezeichnete Freifläche mit vielen kleinen Bäumen und Sträuchern als Sichtschutz. Jedoch spürten wir schon seit einer Weile die Kälte durch die Knochen ziehen und immer mehr die Kontrolle über die eigenen Bewegungen zu verlieren. So traf zum Schutze der Gesundheit aller an dieser Mission beteiligten, der Gruppenführer eine schwere Entscheidung und brach die Mission ab. Diese Mission war es nicht wert, ernsthafte Verletzungen zu riskieren. Unter diesen Wettervoraussetzungen und unter Anbetracht der wenigen Kräftereserven die schlauste Entscheidung. Es handelt sich schließlich um eine Milsim, ein Spiel. Alles Weitere wäre Irrsinn.

Wir kehrten also um, unter Off-Game Voraussetzungen um nicht auch noch auf dem Rückweg Verletzungen zu riskieren. Nach einer Stunde etwa erreichten wir die Base der UN-Streitkräfte. Spärlich verteidigt mit einer Wache am Posten. Da wir jedoch für den Rückweg nicht mehr im Spiel waren, reizte uns ein Angriff der Base auch keines Falls. Dies wäre obendrein ein Kriegsverbrechen. Leider mussten wir so jedoch auch die Entscheidung des UN-Personals respektieren, den Weg um die Base herum zu nehmen und nicht hindurch. Leider bescherte uns dies einen recht unangenehmen Marsch quer durch den Wald in absoluter Dunkelheit. Ein Traum für Füße und Schuhwerk.

Dennoch erreichten wir alsbald unseren angepeilten Weg und verlegten nach einer weiteren Stunde Fußmarsch in unser Lager zurück. Durchnässt, müde, und erschöpft fielen wir dann in die Schlafsäcke und erwarteten den nächsten Morgen.

 

Samstag, 08.04.2017
Der Samstag versprach leider zunächst keine Verbesserung der Wetterlage, wurde jedoch zusehends besser. Auch ein paar Sonnenstrahlen konnten wir alsbald ausmachen.

Wir starteten mit Frühstück und schlossen recht schnell eine Missionsbesprechung für den heutigen Tag an. Wir sollten uns zunächst auf eine Patrouille quer durch Lindiwe begeben und herausfinden, wo noch Taskforce Kräfte zu finden sind.

Ausrüstungscheck, Funkcheck, Laden, Sichern und los ging es in Richtung „Chimpanzee Territory.“ Wir folgten der „Luhata Road“. Und erreichten schnell das Affenland. Schließlich führte unsere Patrouille weiter die „Katanga Road“ entlang, wo wir kurz hinter dem „Vulture Territory“ eine Rast im Unterholz des Waldrandes machten. Doch schon bald erspähten wir aus Richtung Gold Mine Bewegungen an der gegenüberliegenden Lichtung. Schnell erkannten wir diese verdammten Helme. Versuchten doch tatsächlich Taskforce Truppen über den äußersten Westen einzufallen. Eines muss man denen lassen, fußlahm sind sie nicht. Schnell machten sich einige von uns besonders flach um nicht erkannt zu werden und nahmen die vermutlich als Späher geschickte Einheit ins Visier. Es dauerte nicht lange, als die komplette Truppe nachrückte. Jeder ahnungslos in unserer Visierlinie. Jeder hatte sein Ziel. Auf einmal der Ruf, wir wären aufgeklärt. Feuer erwidern! So schossen wir wie die wilden. Eine Hand nach der Anderen hob sich auf der gegenüberliegenden Seite. Doch das Feuer stand nicht still. Uns flogen die Kugeln ebenso um die Ohren als dass wir sie ebenbürtig zurücksendeten. Dennoch wurde schnell unsere Vorhut aufgerieben und somit auch unser rechter Flankenschutz. Glücklicherweise erkannte dies der Feind nicht und drückte uns weiterhin frontal entgegen. Einige wenige Taskforce Kräfte versuchten uns in die linke Flanke zu fallen kamen aber im dichten Unterholz ins Stocken. Wer durchbrach kassierte präzise Treffer. Da mittlerweile mehrere Teileinheiten Ihre Squadleader verloren hatten und anfingen auszudünnen, zogen wir unsere Einheiten zusammen und wichen auf die rückwärtigen Positionen aus. Dort gesammelt, versuchten wir nochmal einen Vorstoß um die Front der Taskforce gesammelt zu bekämpfen. Doch dort angekommen sahen wir nur noch ein paar hastig flüchtende Helme die Harvest Road herunterrennen. Dies nutzten wir um unsere Position zu festigen im Falle eines zweiten Angriffs. Als kurz darauf keine Feindbewegung zu erkennen war brachen wir die Patrouille ab und verlegten wieder zurück zum Camp.

Kurz vor dem südwestlichen Gate erkannten wir noch ein paar heranschleichende Taskforce Helme in unserer rechten Flanke. Ehe diese wussten was da gerade passierte bauten wir eine Feuerlinie auf uns zermalmten im Rudel ihren Vorstoß.
Zurück im Camp, legten wir eine Pause ein um zu Verpflegen und auf neue Befehle zu warten. Außerdem wollte die Nachtaktion geplant werden. Doch mit einem Mal sahen wir völlig unerwartet Multicam Uniformen und Helme in der nördlichen Camp-Seite herumspazieren. Ein zweiter Blick. Tatsache: Taskforce! Wir griffen die Gewehre die zu fassen waren und brüllten „TASKFORCE“, „TASKFORCE IN THE BASE!!“ Es brach ein höllisches Feuergefecht aus und es wurden immer mehr Taskforce Kräfte. Woher die kamen war uns unklar, da die nordöstliche Flanke eigentlich geschützt sein sollte, doch dem war nicht so. So schnell die Taskforce eindrang so schnell wurde sie auch wieder aufgerieben und aus dem Camp vertrieben. Gut so, denn die paar Magazine, die man sich hektisch in die Hosentaschen gesteckt hatte, waren langsam alle leer geschossen.
Anscheinend wurde seitens des Kommandos die Nordöstliche Seite nicht abgesichert, denn die Taskforce beschäftigte uns mit dem gleichen Vorgehen bis in den Abend hinein. Immer und Immer wieder. Mit gleichbleibenden Ergebnis.
Als wir dann später zum Versorgungszelt zum Essen und Teetrinken wanderten, stand der komplette Platz voll mit ca. 500 Taskforce Kräften welche Hit waren und auf ihre Abholung warteten. Einige von uns planten trotz des anstrengenden Tages noch eine weitere Nachtmission. Das sie aufgrund des Wetters nie bis zur Taskforce Base gelangen würden war ihnen klar, also war der Plan ein anderer. Ziel war es zur UN Basis vorzurücken und das dortige Kommando über das gerade begangene Kriegsverbrechen der US Taskforce zu berichten, die einen illegalen Grenzübertritt nach Lindiwe und einen Angriff auf ein Lager mit zum Teil unbewaffneten Kräften getätigt hatten. Dieser Völkerrechtswidrige Angriff auf unsere friedliche Nation muss von der UN gesühnt werden.

Schlimm genug tief in unserem Land Kommandokräfte bekämpfen zu müssen, aber ein derartig invasorisches Auftreten ist nicht hinnehmbar und gehört von UN beobachtet vor das Gericht in Den-Haag. Genug Zeugen gibt es. Falls der UN Kommandant unsere Rüge nicht anhören hätte wollen, war der Auftrag klar. Kommandant aus dem Spiel nehmen, klar. Dann hätten wir mit diesem Komplott eh nichts mehr tun können.
So begab es sich jedoch, dass unsere Kräfte bei der UN-Base angelangt nach einer kurzen Unstimmigkeit und einem geringen Schusswechsel mit einer Hand voll Schüssen angehalten wurden das Spiel zu unterbrechen. Da ein Spieler der UN vermisst wurde und man davon ausging, dieser sein orientierungslos im dunklen Wald verloren gegangen. Der UN Kommandant spannte unsere Einheit mit in die Suchaktion ein. Nach langem Bangen stellte sich heraus, dass dieser Spieler in unserer Base zum Biertrinken (alkoholfrei) gegangen war, ohne sich abzumelden und dort viele Stunden verbrachte. Somit war er unauffindbar.

Zum Glück ist nichts passiert und er war auch nicht wirklich im Wald verschollen. Das hätte keiner von uns erleben wollen. Nach dieser Suchaktion kehrten unsere Kräfte jedoch auch wieder zurück und brachen Ihre Mission ab. Es hatte keinen Sinn so spät das Ganze wieder aufzunehmen.

 

Sonntag, 08.04.2017
Nach einer relativ trockenen Nacht, in der schonwieder Taskforce das Lager überfielen aber in MG Feuer zugrunde gingen, erwachten wir halbwegs ausgeschlafen am Sonntagmorgen. So machten wir uns ans Packen und den Abbau des Camps. Pünktlich gegen 12.00 Uhr hatten wir alles in die Fahrzeuge verladen und machten uns auf den Heimweg. Nach einem schönen tschechischen Mittagessen in einem Gasthaus in der Nähe trennten sich dann unsere Wege für dieses Wochenende. Wiedermal war die Borderwar eines der interessantesten und aufregendsten Events des Jahres. Trotz überdurchschnittlicher Schwierigkeiten hatten wir keine Ausfälle und sind viel geschlossener und einstimmiger Vorgegangen als zuvor. So macht das Spaß, so geht das weiter!
Wir danken allen Teilnehmern für diese tolle Zeit und die von uns allen angestrebte Ernsthaftigkeit, der Teamführung für Ihren Durchblick und Geduld, sowie den Organisatoren der Borderwar, für den alljährlichen Aufwand ein solches Event zu planen.

Review by K