Wer war nicht dabei, wäre es aber gerne gewesen? Der lese folgende Zeilen und fühle sich mitgenommen auf eine Reise aus Kampf und Verzweiflung, Hoffung und Hingabe!

Es ist Samstag der 22. September und nach gefühlt endlosen Monaten der Hitze ist endlich der Herbst eingekehrt. Nicht so der Schmuddel-Regen-Eklig-Herbst. Nein, ein richtig schöner Herbsttag steht uns in Meißen bevor. So mit Wind und Sonne und …oh man, ist das warm in der Sonne.

Jedenfalls hat IG Meißen zum Fungame in die alte Kaserne eingeladen. Anmelden, Anrödeln, Aufstellen: ging richtig flott heute. Pünktlich um 0900 startete die Einweisung. Wenige Neulinge heute dabei, dennoch: „Achtung, wo Ihr hintretet!“, „Absperrbänder werden nicht übertreten!“, „An der Mauer zur Straße wird nicht gewirkt!“. Alles wie immer. Sehr gut.

Gespielt werden sollte heute ohne Seitenwechsel ein dauerhaftes Mission-Game. Die Grundlage war ein Flaggenspiel. Doch mit ein paar Extras: Im ganzen Areal waren verschiedene Flaggenpunkte gesetzt. Eine davon in unmittelbarer Nähe des jeweligen Spawnpunktes. Es war auf einem Chart die Zeit einzutragen, wann die Flagge eingenommen wurde. Soweit so bekannt. Jedoch wurden zufällig vom Spielleiter bei der Teameinteilung bestimmte Personen mit silbernen Armbändern markiert. Diese Personen übernahmen einige Sonderfunktionen. Die, ich nenne Sie einfach mal Sergeants, waren die einzigen, welche Sonderfunktionen ausführen durften: Flaggen einnehmen, Verwundete verbinden, Kisten aktivieren. Alles nur durch die Silberfischchen möglich.

Dieser Aspekt gab dem ganzen Flaggenspiel eine ganz eigene, interessante Note,

hatte für die Sergeants aber auch einen erheblichen Nachteil: sie waren immer Ziel #1 wenn es um Beschuss ging.

Hinzu kam noch die Sonderregel, dass die Sergeants, wenn Sie mal getroffen wurden, nicht sofort zum Spawnpunkt zurückkehren durften, sondern 5min lang vom Gegner verbunden und dann gefangen genommen werden konnten. In der Zeit war es einem eigenen Sergeant auch möglich den Getroffenen zu verbinden und ins Spiel zurückzuholen.

Gelang es jedoch dem Feind den Sergeant gefangen zu nehmen, hatten sie 15min Zeit diesen zum Gefängnis „Einsatzziel Isabel“ zu bringen, falls dieses in der Hand der jeweiligen Fraktion war.

Klingt kompliziert? War es aber gar nicht.

Legten wir also los. 0930 war Startschuss und wir entschieden uns direkt für die westliche Flanke. Wir hofften damit erst einmal das Gefängnis für uns zu beanspruchen. Unglücklicherweise waren jedoch bereits eine größere Anzahl an Feindkräften über den Flachbau zum Gefängnis vorgedrungen. Somit wurden wir relativ frühzeitig im Wald westlich vom Zielobjekt „Isabel“ in Deckung gezwungen.

Die nachrückenden Truppen von Team Blau versuchten die Gegner in das Gebäude zurück zu drängen, scheiterten jedoch an dem dichtem Bewuchs rund um das Zielgebäude. Erst ein Vorstoß von zwei über die Straße parallel auf das Gebäude vorrückenden Squads konnten die Reihen lichten und den Gegner zum Ausweichen zwingen. Indes waren wir im Wald untergezogen und entschieden uns, die Lage zu beobachten und auf Verstärkung zu warten. Unser Ziel war der Flachbau. Diesen Einzunehmen und bei unbekannter Gegnerzahl den Sprung zu wagen, konnte nur mit entsprechender Unterstützung funktionieren.

Als die Jungs und Mädels von ORFOS anrückten entschieden wir uns zunächst auf die Mauer vor dem Flachbau vorzurücken. Leider wurde diese bereits von gegnerischen Kräften gehalten, die zudem bereits auf unsere Straßenseite gesprungen waren. Die Gegner konnten somit auf kurze Entfernung und von zwei Seiten gegen uns wirken, ein Ausweichen war so nur schwer möglich. Und so kam es zum Unausweichlichen, wir wurden nach einem kurzen, aber intensiven Gefecht von einem über die Mauer schießenden Gegner zum Spawn zurückgeschickt. Schade, das können wir besser.

Also nochmal, diesmal schlossen wir uns mit einem anderen Teil von ORFOS zusammen, um die östliche Seite des Geländes aufzuräumen. ORFOS sollte von der Straße vorstoßen, während wir vom Spielfeldrand aus den Gegner flankieren sollten.

Wir kamen zügig vorwärts und klärten ungefähr bei der Spielfeldhälfte eine einzunehmende Flagge auf. Unglücklicherweise war diese bereits durch Team Rot besetzt. Wir fanden uns in diesem Moment in einer ungünstigen Position, ohne ausreichend Deckung, sodass die Feinde, welche wir aufgeklärt hatten im Vorteil waren. Nach einem intensiven Feuergefecht waren unsere Verluste zu hoch, um ohne die eigentlich erwartete Unterstützung von ORFOS von Westen noch etwas ausrichten zu können. So wich unser Sergeant der Situation letztendlich aus um, bei eventueller Verwundung nicht vom Feind gefangen genommen zu werden.

Am Spawnpunkt formierten wir uns neu und wagten noch einmal einen Vorstoß auf die Flagge. Mittlerweile war bereits ein Unterstützungssquad auf die restlichen Gegner vorgerückt und hatte die Situation geklärt. Wir konnten also weiter vorrücken. Bei der nahen Straße sammelten wir uns mit den endlich aufrückenden Kräften von ORFOS um den Sprung abzusichern und durchzuführen.

Der Sprung verlief ohne Zwischenfälle und ORFOS rückte weiter vor. Wir versuchten indes auf den Schornstein vorzurücken, und den dahinter liegenden Bunker einzunehmen. Schnell bemerkten wir eine hohe Feindpräsenz. Langsam und bedacht schoben wir uns in die Flanke und wurden sehr spät aufgeklärt. Doch die Sichtverhältnisse ließen sehr zu wünschen übrig. Sehr viel undurchdringbares Unterholz versperrte uns einen leisen, präzisen Angriff. Dennoch gelang es uns, Gegner um Gegner zu treffen, und Meter für Meter vorzurücken. Unser kühne Sergeant Ksides schlug sich dabei unter schwerem Feindfeuer flach auf dem Boden geleited zu unseren Verwundeten durch, und holte sie wieder zurück ins Spiel. Wenige Augenblicke später war der Schornstein in unserer Hand.

 

Doch wir mussten schnell eine Entscheidung treffen, wie mit dem Bunker verfahren werden sollte. Die westliche Seite war unklar, von Süden rückten Feinde auf und vom Osten hatten wir auch schon länger nichts mehr gehört. Wir riskierten es und stürmten auf den Bunker vor. Zwei Feinde konnten mit präzisen Schüssen á la „Doubletap“ schnell geworfen werden. Der Bunker war unser! Leider schaffte es nur einer von uns, direkt zum Bunker vorzudringen und war auf dringende Unterstützung angewiesen, die jedoch schnell eintraf. Schade dass der Angriff dann doch viel gekostet hatte.

Wir ließen die Flagge von einem befreundeten Sergeant einnehmen, während wir Unterstützungs- und Sperrfeuer gaben. Mehrere abgewehrte Wellen von Feinden und eine Stunde später wurden wir eingekreist und in einem zornigen Gefecht überrannt. All rounds expended sozusagen, konnten wir nahezu keine Feuerkraft mehr entgegensetzen, nachdem sich unsere Unterstützung / Ablösung hat in den Rücken fallen lassen. Lediglich unser Scharfschütze hielt noch ein paar Momente lang die Stellung, quasi als „Last man standing“, wurde er dann jedoch auch entgültig getroffen.

Wir entschieden uns nach einer verspäteten Mittagsverpflegung, ohne Mapf schließlich kein Kampf, noch einmal nach dem Gefängnis zu sehen. Wie es aussah, war es in unserer Hand. Nur war keiner der blauen Fraktion zur Verteidigung da. Wir erfuhren, dass die Gefängniswärter das Gefängnis für die Fraktion, die den Flaggenpunkt im Gebäude hält ferteidigt.

Wir beschlossen eine Weile die Wärter in dieser Aufgabe zu unterstützen, da Intel bestätigte, dass ein Vorstoß auf das Gefängnis bevorstand. Anscheinend kam jedoch etwas dazwischen, denn ein Angriff fand nicht statt.

Wir warteten noch einen Augenblick, um sicher zu sein, dass es auch ruhig bleiben würden und rückten schließlich vom Gefängnis aus ab in Richtung Süden, wo noch midestens eine weitere Flagge zu finden sein sollte. Von Gebäude zu Gebäude springend arbeiteten wir uns an der westlichen Grenze entlang nach Süden vor. Zwei völlig überraschte Gegner wurden dabei erfolgreich bekämpft.

Wir rückten also weiter vor und beschlossen, über den mittleren Wald in Richtung Osten in das dem gegnerischen Respawn vorgelagerte Gebäude einzubrechen und ggf. zu räumen.
Eine verwunderte Wache am Eingang wurde sich jedoch sehr schnell der Situation bewusst und schlug Alarm. Unter Feindfeuer, wichen wir gekonnt und ohne Verluste aus und begruben den Plan für’s Erste.

Wieder zurück am Ausgangspunkt sicherten wir die südliche Gebäudeseite, um dort noch eine Flagge zu sichten. In einer perfekt durch choreografierten Aktion nahmen wir die Flagge ein und sicherten noch eine Weile Flaggenpunkt und Gebäude ab.

Zum Ende des Spiels entschlossen wir uns, noch einmal das Spielfeld von hinten aufzuräumen und nahmen noch die Flaggen hinter dem Orgagebäude, sowie die am Bunker gelegene ein.

Am Bunker trafen wir jedoch auf einen speziellen Feindverband, der uns von Westen aus ganzschön einheizen wollte. Die Jungs wussten, was sie tun. Ein heftiges Gefecht entbrannte und auch ORFOS fand sich an unserer Stellung wieder mit ein. Auch in den letzten Minuten des Spiels schenkten wir uns nichts. Kein Meter konnte der Feind gutmachen. Als unsere zwei bereits verwundeten ihre finalen Treffer kassierten und unseren zwei verbliebenen eigenen Kräften die Munition ausgegangen war, (ja sie war tatsächlich leer) kehrten wir zum HQ zurück.

Zufrieden einen so ereignisreichen und spannenden Spieltag erlebt zu haben, und freudig über so viele geniale Aktionen, rückten wir ab, um den Samstag gemütlich ausklingen zu lassen. Es war ein überaus erfolgreicher Tag, bei dem wir letztendlich doch unsere Stärken als Team deutlich ausleben konnten.

Wir danken ganz besonders IGM, dass sie sich die Mühe machen die Spiele zu organisieren, wir danken dem Geländebetreiber, dass er uns das Spiel ermöglicht und wir danken den Spielern für ihr Fairplay und ihr Engagement.