Operation Borderwar 8 „The Warchief“
Donnerstag
21-04-2016 / 1630
50.531371N, 14.812628E
294 21 Bělá pod Bezdězem
Tschechische Republik
17 Grad Celsius und Sonnenschein. Das hatte der Wetterbericht aber vorher anders angekündigt. Uns sollte es recht sein. So lässt es sich gut starten in ein von uns so lang erwartetes Milsim Event.
Es ist knapp 1600 an diesem Apriltag und wir erreichen das Gelände der Operation Borderwar. Zum achten mal wiederholt sich das Event nun schon und ist zu einer beeindruckenden Größe angewachsen. Circa 5000 Spieler aus aller Länder sollen gemeldet sein. Offiziell heißt es, die Borderwar sei Europas wichtigste MilSim.
Voller Aufregung packten wir unsere Sachen zusammen, denn wir hatten an diesem Tag noch viel vor uns. Die eingefleischten MilSim und Borderwar-Veteranen unter uns schworen uns bereits im Vorfeld darauf ein, dass es sowohl am Chrono-Stand, als auch bei der Anmeldung zu einer massiven Verzögerung aufgrund des großen Andrangs kommen kann. Umso verwunderter waren wir, als wir plötzlich an allen anstehenden Teilnehmern vorbei gelotst wurden, zu einem gesonderten Stand, an dem wir sofort unsere Anmeldung vollziehen konnten. Schnell stellte sich heraus, dass jede Fraktion ihren eigenen Anmeldestand hatte. So auch die Militia, auf deren Seite wir dieses Jahr gegen die Task Force um die Freiheit und die Rohstoffe Tacas kämpfen würden. Da aber alle wartenden Teilnehmer vor uns sich der Task Force 225 anschließen wollten, hatten wir freie Bahn. Sehr gut!
Nach erfolgreicher sowie überaus schneller Anmeldung sattelten wir unsere Ausrüstung und begaben uns zum Sammelpunkt, an dem Truppentransporter auf uns warten sollten. Diese LKW vom Typ Praga V3 sollten uns in die Base der Militia Fraktion bringen. Wer davon ausgeht, dass die LKW die normale Straße genommen haben, die durch das Spielfeld führt, so wie es normale Menschen tun würden, der wird wohl die ein oder andere Wette damit verloren haben. Natürlich ging es über Stock und Stein, von einem Dreckloch, über die Kuppe in den Sand, danach durch das nächste Wasserloch und so weiter. Holprig wäre maximal untertrieben. Ein riesen Spaß für alle Beteiligten.
Nach dieser aufregenden Fahrt und gefühlte 50km weiter, erreichten wir nun besonders motiviert das Lager der Militia, welches tief im Wald versteckt lag. Dort angekommen machten wir uns unverzüglich daran mit dem schwindenden Tageslicht unsere Tarps aufzuspannen.
Gerade noch mit dem letzten Lichtschein hatten wir unser Lager für die nächsten Tage vorbereitet und unsere Ausrüstung verstaut. Den Rest des Abends verbrachten wir damit nochmal gut zu essen und uns mental auf den morgigen Tag einzustellen.
Freitag 22.04.2016
Freitag sollte erst einmal recht simpel beginnen. Um 1000 war die Kompaniebesprechung mit den TE-Führern angesetzt. Wie zu erwarten war verschob sich dieses erste Missionsbriefing um eine Stunde. Kurz darauf begann die Ansprache des Kommandanten. Um 1230 ging es dann mit insgesamt einer halben Stunde Verzögerung los.
Zunächst bekamen wir als Teil der Golf-Kompanie den Auftrag, in südwestlicher Richtung auf Höhe des Postens Bakers Field eine Hauptkampflinie zu errichten und zu halten. Angesetzt war die Mission bis 1600, danach sollten wir durch die Foxtrot-Kompanie abgelöst werden.
Das grollende Geräusch von Helikopterrotoren verunsicherte Teile der Einheit. Zu recht, wie sich bald herausstellen sollte. Bereits auf Höhe des Native Villages, ungefähr 500m vor Bakers Field hatten wir 15min nach Einsatzbeginn bereits den ersten Feindkontakt. Aufgrund unseres verspäteten Aufbruchs hatte die Task Force 225 ganze 45 Minuten Zeit Stellung zu beziehen. Hinzu kam die Unterstützung durch Transporthelikopter und Truppen-LKWs auf Seiten der TF „Iron Fist“. Ihr erster Angriff traf uns hart in die südliche Flanke unserer gerade verlegenden Einheiten. Es entbrannte ein heftiges Gefecht in deren Verlauf unsere Einheit zwei Verletzte zu beklagen hatte. Jedoch konnten beide gerettet werden. Shadow wurde noch mitten im Feld stabilisiert und fit gemacht, wohingegen Gulla per improvisierter MedEvac aus den Gefahrenbereich evakuiert wurde. Zur Vollversorgung musste Gulla laut Regelwerk erst einmal zurück in unser HQ zur Sanitätsstation gebracht werden. In letzter Minute gelang uns dies, sodass wir Gulla ohne zusätzliche Respawnzeit wieder direkt mit in den Einsatz nehmen konnten.
Mittlerweile wurde der Feind in südliche Richtung bis hinter Bakersfield zurückgedrängt und versuchte nun sich neu zu formieren.
Durch diesen heftigen Erstkontakt von Golf-3 getrennt, versuchte die provisorisch zusammengestellte Rettungseinheit wieder den Anschluss an die restlichen Kräfte von Golf-3 zu finden. Dazu näherten wir uns über die Northern Hill Road wieder den Gruppen Alpha, Bravo, und Delta, die sich zu dem Zeitpunkt unweit des Native Villages auf der Cornway Road befanden. Wieder vereint, begaben wir uns zur Zone Bakers Field, die mittlerweile wie befohlen von den Einheiten der Golf-Kompanie gehalten wurde. Da es ein wunderschöner sonnenreicher Tag war, hatten wir auch eine entsprechende Temperatur am Boden. Somit nutzten wir die Gelegenheit erst einmal, um uns schnell zu Verpflegen und ausreichend zu trinken. Kurz darauf erhielten wir Meldung, dass der Feind in der Nähe der Lexington Ranch noch weiter Richtung Süd-Ost gesichtet wurde. Wir bekamen den Auftrag dem Nachzugehen und mit einem größeren Kontingent in jene Richtung auszurücken. Im Falle eines Rückzuges wurde Bakers Field als EZ festgelegt.
Überraschenderweise befand sich der Feind nicht wie gemeldet südlich von Lexington, sondern hatte bereits eine andere Militia-Kompanie von Nord-Ost umlaufen und stand mitten im Wald zwischen Lexington und Bakers Field.
Um nicht selbst ins Kreuzfeuer der eigenen Fraktion zu geraten zogen wir uns nach Bakers Field zurück, um geordnet über die Bakers Road von Norden den Feind in die Zange zu nehmen. Eine beeindruckende Anzahl an Feindverbänden stellte sich uns im Deep Forest vor Lexington entgegen. Es entbrannte ein erbitterter Kampf um das Gebiet. Im Verlauf der nächsten 30 Minuten dieses heftigen Gefechtes hatte unser Sanitäter Nobbi alle Hände voll zu tun, konnte aber zumindest 4 von 8 verwundeten Kameraden im Kugelhagel rechtzeitig zur Hilfe eilen und versorgen. Schließlich kam der Befehl sich nach Bakers Field zurückzuziehen, und die dortigen Stellungen zu verstärken. Als wir kurz darauf Bakers Field erreichten erhielten wir die Nachricht, dass unsere Ablöse durch Foxtrott bereits auf dem Weg sein soll und in 15 Minuten erwartet wird.
Bereits 10 Minuten später erreichten uns jedoch größere Feindverbände aus Richtung Lexington. Schnell wurde die Situation unberechenbar, da immer mehr Feinde aufrückten und anfingen eine Zange um Bakers Field zu ziehen. Den Geländevorteil hatte dabei klar die TF225. Abermals entbrannte ein heftiges Gefecht in dessen Verlauf wir uns zunächst über die rückwärtigen natürlichen Waldkanten zurückzogen. Als jedoch feindliche Juggernaut Fahrzeuge anrückten, wurde die Situation zunehmend aussichtslos. Während der Sanitätszug unter starken Feindfeuer die Verwundeten aus dem direkten Schussfeld zog, bemühten sich die anderen Teileinheiten um die Sicherung der Linie und dem darauffolgenden überschlagenem Rückzug. Endlich rückte unsere Verstärkung und gleichwohl Ablöse der F-Kompanie an. Glücklicherweise kamen Sie nicht allein. Immer noch unter starken Beschuss des Feindes hatten wir jetzt ebenfalls Juggernaut Fahrzeuge auf unserer Seite. Dies sollte für einen kurzen Augenblick den Status Quo für uns bedeuten. Doch dann beging die Führung von Golf-3 einen fatalen Fehler, der unserer Einheit noch einige Verluste bescheren sollte. Ungeordnet wurde von der Kompanieführung der Rückzug angeordnet, obwohl die Einheiten der Foxtrot-Kompanie nicht einmal in Position waren. Diese Schwäche nutzte die TF sofort aus und durchbrach unsere Linien an Bakers Field und unserer Rückzugszone.
Diejenigen von uns, die sich vor dem Kugelhagel retten konnten, zogen sich nunmehr zur Base zurück. Im Lager angelangt sammelten wir uns zur Dienstpause und nutzen die Zeit um erst einmal gut zu essen.
Bereits um 1900 sollten wir als Haupteinheit in G-3 mit anderen Golf-Einheiten zu einer Patrouille in Richtung Lexington Ranch aufbrechen um etwaige Feindbewegungen auszukundschaften. Mittlerweile hat uns die Meldung erreicht, dass Bakers Field von Foxtrott und deren späteren Verstärkungen wieder zurückerobert wurde.
Unsere abendliche Patrouille führte uns jedoch nicht wie geplant nach Lexington, sondern wie wir später bemerkten zur weiter nördlich gelegenen Trenton Ranch. Bei Trenton angelangt trafen wir auf ungarische Militiakameraden, sowie Teile von Foxtrot und Golf-2. Bevor wir unsere Patrouille über die Trenton Road fortsetzen konnten kam jedoch der Befehl, dass alle Verbände ins HQ zurückverlegen sollten. Dem kamen wir nach.
Zurück im Lager, es war mittlerweile 2300, bestätigte sich die Meldung vom Nachmittag, dass wir in dieser Nacht keine Wache hatten. Somit konnte sich TAKS nach diesem ereignisreichen Tag in den Feierabend verabschieden.
„Operation Midnight“
Für einige jedoch nicht genug. Eine kleine T.A.K.S. Gruppe ertrug die Schmach der Prügel nicht, die die Task Force am heutigen Tag ausgeteilt hatte. Diesen 5 Recken stand der Sinn nach Rache!
So kam es, dass Torx, Gulla, Benny, Brummer und Karsten die Mission ausheckten, die später als „Operation Midnight“ in die Border-War-Geschichte eingehen sollte. Brummer sollte für diese Mission unser Gruppenführer sein und somit meldeten wir uns zu dieser Mission bei unserem Kompaniechef ab.
Ziel diese kleinen Black Ops Mission war es den Feind im eigenen HQ eine schrecklich unvergessliche Nacht zu bereiten, oder zumindest wenn wir ihn finden, den Kommandanten zu eliminieren. Zeitansatz waren 4 Stunden. ETA im Einsatzgebiet 0200.
Trotz quasi nicht vorhandener Aufklärungsdaten, war der Wille stark! So zogen wir los, „fröhliches Jagen!“
Im Schutz einer sternenklaren Nacht unter den Baumkronen dieser beeindruckenden Wälder, begaben wir uns ins feindliche Territorium. Gleich zu Beginn unserer Route passierten wir eine sehr große Formation von polnischen Mitstreitern. Diese waren nicht einfach nur als Patrouille unterwegs sondern wollten einen direkten nächtlichen Frontalangriff auf das gegnerische HQ ausführen, wie wir später erfuhren. Doch unser Weg war anders. Das Ziel bestimmte unseren Weg. Wir wollten in das Herz des gegnerischen HQs und nicht davor erwischt werden. Damit war für uns klar. Wir nehmen die Hintertür! Über die Marlboro Road sollte uns der Weg in den Kräutergarten des Feindes führen. Ein weiter Weg, bedenkt man den anstrengenden Tag davor.
Doch das Ziel ist klar! Wir machen sie fertig. In dieser Nacht werden wir taktisch, präzise und schnell zuschlagen und wie ein Ghost Warrior Commando der Alptraum sein, den sich die Task Force nicht einmal vorstellen wollte.
Der Mondschein weist uns den Weg und wir erreichen die Randbezirke des feindlichen Lagers gegen 0230. Bereits wenige hundert Meter vor uns ist eine gewaltige Schlacht im Gange. Die polnischen Einheiten der Militia greifen unentwegt das nordöstliche Gate der Task Force an. Durch den gesamten Wald, auf Feld und Flur hört man die Maschinengewehre des Gates rattern.
Doch wir tasten uns immer weiter in ihre Flanke vor, absolut leise und bedacht, wie die es sich für die Geister des Waldes gehört. Diese Narren, wenn Sie wüssten was da auf sie zukommt. Flach auf dem Boden nähern wir uns im Schatten der Nadelbäume des nördlichen Lagerwalls. Sie ahnen nicht, dass wir kommen.
Suchscheinwerfer erleuchten die Zone vor dem Gate wie am Tage.
Wir erreichen den Wall. Eine Wachpatrouille richtet einen Kontrollblick in unsere Richtung – aber erkennt uns nicht. „Wir sind der Wald! Was willst du erblicken?“
Ein paar Meter weiter stehen wir inmitten der Schlafzelte der Task Force. Wir können es selbst nicht so recht glauben und versuchen uns schnell zu orientieren. Der feindliche Commander wird nicht zu finden sein. Nicht so schnell jedenfalls. Dafür ist die Intel zu gering die wir haben. Also Plan B: Gate vernichten! Die Maschinengewehre feuern immer noch, sie stehen nicht still.
Aufgeteilt in zwei Buddy-Teams durchstreifen wir das Lager. Wie Geister, die niemand kommen sieht, niemand kommen hört.
Wir schlagen zu! „Knifekill“ erläutert Benny seinem unbedachtem Gegner! Nochmal, „Knifekill, Knifekill!“ Schnell zum 4. Feind. „Knifekill!“ Energisch brechen wir von hinten in die Reihen der Task Force am Gate.
Ein erbarmungsloser Kugelhagel entbrennt. Rücken an Rücken wirken wir in alle Richtungen. Every target is hostile! Nach leer geschossenen Magazinen, werden wir dann von der anrückenden Verstärkung getroffen, bevor wir nachladen können. Egal. Die Maschinengewehre schweigen. Fast jeder Feind am Gate ist „Hit.“ Wer sagte doch gleich heute morgen die Task Force wäre uns 4 zu 1 überlegen?! Überlegen? Nicht für TAKS.
Nach einem langen Marsch durch die Nacht zurück in unser HQ beendeten auch die erfolgreichen Rückkehrer diesen Tag, der nunmehr wahrhaftig der ereignisreichste unserer Border-War-Geschichte wurde. Es ist 0500 am Samstag Morgen.
Samstag 23.04.2016
Ein wenig erschöpft vom gestrigen Tag waren wir ganz froh, vorerst keine wichtigen Aufgaben wahrnehmen zu müssen. Bis 1400 sollten sich die übrigen Teileinheiten der Golf Kompanie wieder bei Bakers Field eingraben und nach Feindkräften suchen. Wir waren im HQ abkommandiert und sollten nur als Verstärkung im Krisenfall als QRF einrücken. Somit widmeten wir uns der Verpflegung, der Ausrüstungsüberprüfung und Waffenjustierung.
Gegen 1200 plötzlich Schüsse in unsere Richtung! 4 Mann getroffen und damit Hit. Die übrigen Mitglieder von TAKS schalten schnell, und retten sich in Deckung. Ein kurzer aber hefiger Schusswechsel entbrennt. Binnen von Sekunden ist die Truppe vollbewaffnet und drängt den Feind zurück. Das HQ ist über den Angriff informiert, zeigt sich jedoch wenig beunruhigt und überlässt uns die Klärung der Angelegenheit. Mittlerweile ist der Feind identifiziert und erfolgreich von uns bekämpft worden. Es handelte sich um Mitglieder der Greyhound Defense Ltd. eines PMC Unternehmens. Sie eröffneten uns, dass sie bezahlt und beauftragt wurden unser Lager anzugreifen. Team-intern hielten wir dies für einen Racheakt der Task Force für den nächtlichen Überfall. Dies wurde aber nie bestätigt.
Den weiteren Nachmittag verbrachten wir mit verstärkter Lagerwache und erfuhren, dass unsere Nachtwache erst am nächsten Tag zwischen 0600 und 0800 abzuleisten ist.
„Operation Midnight 2“
Somit beschloss unsere Teamführung „Operation Midnight 2“ zu planen und durchzuführen. Diesmal jedoch mit einem wesentlich größeren Team. Die Ausführung sollte um 1930 beginnen und so begab es sich auch.
Pünktlich um 1900 begann es zu regnen, schien so als wolle uns jemand sagen: „Hard-Mode!“ Warum auch nicht?! Durch Matsch, Regen und grauenvolle Lichtverhältnisse begaben wir uns auf dem Weg, den wir gestern eingeschlagen hatten. Nach einigen kleineren Irrwegen erreichten wir dann endlich gegen 0030 die gegnerische Basis. Doch diesmal weiter westlich als in der gestrigen Nacht. Wir begannen uns an ein unbekanntes Terrain am westlichen Rand der Basis zu nähern und sahen ein natürlich frontal undurchdringliches Gate. Außerdem war dieser Korridor mit Minenfeldern gesichert, also verschwanden wir wieder und versuchten in östliche Richtung den Wall zu erreichen, an dem wir Gestern bereits in das Lager eingedrungen waren.
Auf einer Staße im Tal bemerkten wir ein eigenartiges Objekt mitten auf offener Fläche. Wie sich schnell herausstellte war dies eine Art Sonar, und hatte uns natürlich schon entdeckt. Denn wenige Sekunden später hörten wir ein näherkommendes Motorengeräusch und bemerkten in der Ferne Lichtkegel. Wir rannten. So schnell wir konnten rannten wir den nördlich gelegenen Hügel herauf und warfen uns in den Waldboden zwischen die Bäume.
Keiner bewegt sich. Nicht einen Muks. Alles ist ruhig. Nur der Feind ist in der Ferne zu hören und ein herannahender Juggernaut Geländewagen. Suchscheinwerfer vom gegenüberliegenden Hügel leuchten über uns hinweg. Abermals steigt der Puls. Keiner rührt sich. Das Fahrzeug umkreist uns weitläufig. Wir hofften, dass es kein FLIR an Bord hat. Der Puls nimmt nicht ab. Es sucht uns mit Scheinwerfern, doch sieht uns nicht. Unverrichteter Dinge rückt das Fahrzeug ab. Auch die Patrouillen auf dem gegenüberliegenden Hügel entfernen sich. Sie hielten es wohl für falschen Alarm – wir atmen auf und rücken in Richtung unseres Infiltrationspunktes vor. Wir sind der Wald!
Kurz vor unserem Ziel geraten wir in heftiges Feuer, haben aber minimale Verluste zu beklagen. Als wir wieder vorrücken ist die mysteriöse Einheit verschwunden, die uns beschossen hat. Sie tauchen auch nicht wieder auf. Vermutlich waren es Teile der Zulu-Kompanie die anscheinend auf das Gate weiter östlich vorrücken wollten. Gut für uns, denn als sich ein anderer Teil von Z2 zu erkennen gab, sorgten diese für ein Ablenkungsmanöver an eben diesem Gate. Wir nutzten rasch dieses Zeitfenster und standen wieder mitten im gegnerischen HQ. Wir haben es wieder einmal geschafft. Die Task Force hatte ihren gestrigen Fehler nicht bemerkt und erst recht nicht behoben.
Nun hieß es abermals „fröhliches Jagen.“ Und abermals lehrten wir den Feind das fürchten indem wir in seinem Schlafzimmer wilderten!
Leider wurde zu früh geschossen, somit waren nur minimale Knifekills möglich. Ebenfalls lies sich eine derart große Einheit selbst aufgeteilt nur bedingt verstecken. Somit war es uns nicht mehr möglich das Kommandantenzelt zu erreichen um dort aufzuräumen, zumal wir immer noch keine Intel hatten, wo sich dieses befindet. Doch es gab genügend feindliche Ziele die von unseren Kugeln getroffen wurden oder im Dunkeln in den offenen Knifekill liefen…
Nach kurzer Behandlung durch die feindlichen Sanitäter, wurden wir teilweise von der Task Force verhaftet und zur Befragung zum Kommandanten gebracht. Dieser wollte nicht glauben, was da gerade passiert ist und schien sichtlich verärgert über seine Verluste. Ein voller Erfolg. Wie er erst geschaut hätte, wenn wir ihn uns geholt hätten? – Eine schöne Vorstellung.
Wieder einmal begaben wir uns auf einen sehr langen Marsch in unser HQ. Mittlerweile auch von Mondlicht begrüßt trafen wir gegen 0400 in unserem Lager und beendeten auch diesen Tag.
Da leider zwei unserer Kameraden ausfielen und nicht mit auf die Nachtmission konnten, übernahmen diese dann freundlicherweise alleine die T.A.K.S. – Beteiligung an der 0600 Wache, vielen Dank dafür.
Den Sonntag verbrachten wir dann mit Abbau und machten uns auf die Heimfahrt. Es war ein hammer grandioses Erlebnis, was uns allen mit sehr viel Freude in Erinnerung bleiben wird. Und wir freuen uns schon jetzt wieder auf die nächste Borderwar!!
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